Riedbergplatz entsiegeln und mehr begrünen

Der Riedbergplatz ist nicht nur der zentrale Ort des Riedbergs, sondern auch der einzige Flecken im Ortsbezirk, der im Klimaatlas der Stadt Frankfurt als deutlicher überhitzter Ort geführt wird. Angesichts der fast vollständigen Pflasterung und der zusätzlichen Reflektion von Sonnenlicht von den umliegenden Fassaden ist das auch kein Wunder.

Dank des jahrelangen Nachhakens des Ortsbeirats und durch die sehr konstruktiven Vorschläge der Klimaschutzinitiative Riedberg hat das Grünflächenamt begonnen, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Nach einer ersten Vorabstimmung im Sommer 2021 konnte eine überarbeitete Grobplanung am 26.11.2021 im Ortsbeirat präsentiert werden:

Quelle: Grünflächenamt der Stadt Frankfurt, Ausschnitt bereinigt um Pflaster-Darstellung

Die Entwurfsplanung hat den Ortsbeirat direkt überzeugt und wurde daher einstimmig befürwortet. Im Ergebnis bringt das Riedbergplatz:

• 24 zusätzliche Bäume
• ca. 400 m² weniger Betonpflaster
• fast 1000 m² neue Vegetationsflächen, z. B. Hecken
• drei zusätzliche Schattendächer
• Zusammenführung der Spielgeräte
• Erhalt der Marktflächen und des Springbrunnens
• Aufbrechen einiger Betonwände durch Zäune und Hecken

Wir Grünen haben die Begrünung schon seit längerem gefordert und Anfang 2020 Gelder für eine Umplanung des Platzes in den Haushalt einstellen lassen.

Das Grünflächenamt hat mit der Klimaschutzinitiative Riedberg und Vertreter:innen des Ortsbeirats vor Ort über Möglichkeiten der Begrünung gesprochen. Einhellige Meinung: Je mehr Bäume und Büsche und um so weniger Beton, desto besser. Eine Planung sollte baldmöglichst im Ortsbeirat öffentlich vorgestellt werden - was im November dann geschah.

Im Januar dann meldete sich dann eine andere Fraktion zu Wort und beklagte, dass die Gastronomen am Platz nicht ausreichend eingebunden worden seien - obwohl seit Jahren darüber diskutiert wird. Leider kommt dieser Hinweis viel zu spät, denn wenn nun wieder über Grundsätzliches wie der Entfall einer kompletten Baumreihe diskutiert wird, dann würde sich die Umsetzung leicht um viele Monate verzögern. Daher haben alle anderen Fraktionen es abgelehnt, die Planung nochmal aufzuschnüren.

Auch für die Gastronomie bringt die Begrünung einige Vorteile:

• Bäume werfen einen natürlichen Schatten, der viel angenehmer ist als Schirme.
• Anders als unter Schirmen staut sich im Baumschatten keine Luft, wodurch es wiederum angenehmer ist.
• Die zusätzlichen schattigen Plätze machen es noch attraktiver, sich ein Eis zu holen und hinzusetzen, wo heute noch im Sommer die Sonne es unerträglich heiß macht.

Da wir den Platz auch für den Markt freihalten wollen, die Feuerwehr eine Zufahrt braucht und im Boden zwischen den Laternen Versorgungsleitungen liegen, können die Bäume vor den Restaurants auch nicht weiter südlich gepflanzt werden.

Wir freuen uns, wenn der Riedbergplatz in den nächsten Jahren sukzessive grüner, kühler und insgesamt noch lebenswerter wird.

rb